Start-ups in Rhein-Main – VTRUST: IT-Sicherheit für das smarte Zuhause

Innovative Ideen aus dem Rhein-Main-Gebiet: Im neunten Teil unserer Interviewreihe steht uns Bastian Heilos, Geschäftsführer des Start-ups VTRUST, Rede und Antwort.

Gemeinsam mit seinen Kollegen Michael Steigerwald, Wim Bonis, Jochen Bloß und Andre Keller hat Bastian das Start-up in Mainhausen ins Leben gerufen. Im Fokus der Geschäftsidee der Jungs steht die Unterstützung der Smart Home Security. Somit erhält jeder Hausbesitzer die Möglichkeit, seine digitale Privatsphäre zu schützen.

Wer seid ihr, was macht ihr und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?

Wir sind VTRUST, ein junges, von IT-Sicherheitsexperten und Ingenieuren gegründetes Start-up aus dem Raum Frankfurt. Neben Dienstleistungen im Bereich IT-Sicherheit und IT-Infrastruktur (Hard- und Software) haben wir eigene innovative Produkte im Bereich Internet of Things (IoT) und Smart-Home entwickelt. Wir verbinden deutsche Ingenieurskunst mit Know-how in der IT-Sicherheit, um beim Einsatz von genialer neuer IoT-Technologie z.B. im Smart-Home-Bereich, das Recht jedes Menschen auf seine digitale Privatsphäre zu schützen.

Das besondere an der Geschäftsidee ist, dass wir für unsere Produkte die Privatanwender ohne Expertenwissen in den Mittelpunkt stellen. Durch Transparenz und intuitive Bedienung werden sie dazu befähigt, die Kontrolle über ihr eigenes digitales Zuhause zu behalten und Smart-Home-Technik sorgenfrei zu genießen. Hierbei setzt VTRUST auf eigene innovative und patentfähige Verfahren und Konzepte, die die geplanten Produkte einzigartig machen.

Der größte Stolperstein und der größte Glücksmoment?

Der größte Stolperstein bisher ist die aufgewendete Zeit bei der Suche nach geeigneten Partnern, Investoren und Mitstreitern, die die VTRUST auf ihrem Weg unterstützen und weiterbringen. Hier braucht man Geduld und man kann auch mal schlechte Erfahrungen machen. Entscheidend ist aber, was man nach einem „Stolpern“ tut und wir bei VTRUST stehen wieder auf und gehen gestärkt daraus hervor. Wirklich große Stolpersteine gab es bisher aber noch nicht.

Der größte Glücksmoment oder besser gesagt die größten Glücksmomente sind, dass wir mit unserer Geschäftsidee einen Nerv treffen und dies in Form von gutem Feedback zurückbekommen. Diese Begeisterung für die Grundidee, sei es bei potentiellen Investoren, Partnern oder auch Kunden, gibt uns jedes mal einen Boost für unsere ohnehin stark ausgeprägte Motivation.

Um einen Moment mal besonders herauszuheben, so war dies das hohe Medien-Interesse und das sehr gute Feedback der Teilnehmer nach dem Talk „Smart Home – Smart Hack“ unseres Co-Founders Michael Steigerwald auf dem 35C3 in Leipzig zwischen den Jahren. (Anm. d. Redaktion: 35C3 steht für den 35. Chaos Communication Congress)

Welchen Stellenwert hat das Thema Technologie in eurem Geschäftsmodell und wie stellt ihr hier eine optimale Performance sicher?

Technologie hat natürlich einen enorm hohen Stellenwert in unserem Geschäftsmodell, da wir uns in einem hochtechnologischen Bereich wie IoT und Smart-Home bewegen. D.h. wir müssen die Trends und neuen technologischen aber auch gesellschaftlichen Entwicklungen stets im Auge behalten, um unsere Produkte auch marktfähig zu gestalten.
Organisatorisch und für unseren Arbeitsprozess setzen wir bei VTRUST natürlich sehr viel aktuelle Technologie ein, die uns strukturiertes, dezentrales und agiles Arbeiten ermöglicht. Hierfür nutzen wir z.B. eigene Server aber auch eine sehr gut ausgestattete Elektro-Werkstatt. Alles in allem ermöglicht uns das u.a. das so genannte Rapid Prototyping, sodass wir Vorserien-Geräte agil entwickeln, unterschiedliche Ansätze schnell durchprobieren und nötigenfalls ohne großen Zeitverlust verwerfen können. Das stellt sicher, dass am Ende ein Produkt fertig wird, das wirklich das beste aus allen uns bekannten Alternativen ist.

Wie bewertet ihr das Rhein-Main-Gebiet als Gründungsstandort?

Im IT-Bereich ist es wichtig, an junge Talente zu kommen. Da ist unsere Nähe zu Uni-Städten, wie z.B. Darmstadt, natürlich Gold wert. Zahlreiche Berufsmessen in der Region helfen dabei, mit werdenden Fachkräften in Kontakt zu treten und sie früh anzuwerben.
In Sachen Infrastruktur ist da natürlich noch einiges ausbaufähig, z.B. der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs oder die flächendeckende Versorgung mit schnellen Internetzugängen. Das ist vor allem deshalb wichtig, damit Start-ups und ihre Angestellten die Chance haben, sich noch zu nicht-astronomischen Preisen in den ländlicheren Gebieten zwischen den Metropolen ansiedeln zu können.
Generell hat Deutschland noch Potential nach oben für die Förderung von Gründern und Start-ups, aber wir denken, dass wir insgesamt auf einem guten Weg sind.

Einzelkämpfer oder Teamplayer: Kooperiert ihr mit etablierten Playern oder anderen Start-ups?

Wir sind zwar Ingenieure (:-)), aber wir haben von Anfang an gesagt, dass unsere Kernkompetenzen in der IT-Sicherheit und in der Produktentwicklung (Hard- und Software) liegen. D.h. für Aufgabenbereiche, wie Produktion, Marketing und Vertrieb oder auch Logistik suchen wir uns natürlich Partner, die in diesen Bereichen ihre Expertise einbringen. Wir sind in Gesprächen mit etablierten Playern aber auch mit Start-ups, um hier die geeigneten Partner zu finden für die bestmögliche Umsetzung unserer geplanten Produkte.
Wir sind der festen Überzeugung, dass nur dann etwas Großes und Langfristiges entstehen kann, wenn man über ein interdisziplinäres Team von Experten, bestehend aus Mitarbeitern und Partnern, verfügt und somit Know-how aus allen Bereichen bündelt. Und dieses Team, in welchem jeder von jedem profitiert, bauen wir gerade auf.

Hand aufs Herz – würdet ihr nochmal gründen?

Absolut! Wie schon gesagt, das allgemeine Feedback und die gewonnenen Erfahrungen waren bislang überwältigend positiv. Und auch uns persönlich geht es mit der Idee, die hinter unseren Produkten steht, sehr gut. Wir glauben, dass wir einen wichtigen Mehrwert bieten können und dass wir die beste Lösung für das immer größer und aktueller werdende Problem der IT-Sicherheit im IoT- und Smart-Home-Bereich entwickeln werden.

Zum Schluss ein Klassiker aus jedem Bewerbungsgespräch: Wo seht ihr euch in fünf Jahren?

Unsere Produkte werden weiterentwickelt und stehen in einer Reihe mit weiteren einer ganzen Produktfamilie. Viele Kunden im privaten aber auch im professionellen Umfeld nutzen sie alltäglich und haben so ein besseres Gewissen dabei, ihre Hauselektronik zu vernetzen. Letzteres wird in fünf Jahren eine Selbstverständlichkeit sein; der sichere Umgang damit jedoch ein Verdienst von Projekten wie unserem. Und darauf werden wir bei VTRUST mit Stolz blicken.

Über die Interviewreihe "Start-up-Lupe Rhein-Main"

Als Gründerregion wird das Rhein-Main-Gebiet immer attraktiver. Als europäische Finanzmetropole ist Frankfurt besonders für FinTechs interessant, aber auch andere Innovationen und Standorte bieten spannende Potenziale. So fördern z.B. auch Darmstadt, Mainz, Wiesbaden, Aschaffenburg, Mannheim, Heidelberg, Fulda und Gießen aktiv die Gründerkultur. Wer sind die neuen Player und mit welchen Ideen gehen sie an den Start? In unserer Interviewreihe "Start-up-Lupe Rhein-Main" stellen wir Start-ups und ihre innovativen Ideen vor.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. sporty16

    Ich bin ja schon ein wahrer Fan von Gebäudeautomation, aber ich fand auch immer, dass die Sicherheit etwas hinterherhinkt, was das Smart Home betrifft, darum sind Leute wie ihr umso wichtiger!

  2. derinformatiker

    Hey toller Beitrag 😀 Gerne gelesen! Bin auf den Blog während meiner Recherche zu IT Controlling gestossen.

    LG

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