Vor einiger Zeit habe ich für Sie die vier Wege der IT-Modernisierung in einer Infografik aufbereitet. Damals habe ich angedeutet, dass die Entscheidung, welchen Weg man geht, gut überlegt sein will und nicht über Nacht getroffen werden kann. Nicht selten tun sich IT-Verantwortliche aber bereits mit der Grundsatzentscheidung für oder gegen eine Modernisierung der IT schwer.
Will man von neuen Techniken profitieren, kommen die meisten Unternehmen nicht um eine Legacy-Modernisierung herum – es gibt aber auch Ausnahmen. Die nachfolgende Checkliste soll Ihnen einen ersten Ansatzpunkt geben, um herauszufinden, ob Ihre Software oder gar Ihr gesamter IT-Stack modernisiert werden sollte: zehn Fragen für mehr Klarheit.
Wie oft sagen Sie Ja?
- Können neue Funktionalitäten aufgrund von Inflexibilität, Komplexität und/oder hoher Entwicklungskosten nicht fristgerecht umgesetzt werden?
- Gehen in absehbarer Zeit Know-how-Träger verloren (z.B. durch Rente)?
- Ist die Zahl der Softwareentwickler mit Kern-Know-how am Markt rückläufig und fällt es Ihnen zunehmend schwer, genügend Personal zu rekrutieren?
- Entspricht die eingesetzte Technologie einer bestimmten Applikation nicht mehr der aktuellen IT-Architektur?
- Befindet sich die Technologie einer Lösung am Ende ihres Lebenszyklus?
- Sind die Plattform- und/oder Lizenzkosten für bestimmte Applikationen im Vergleich mit der restlichen IT-Architektur signifikant höher?
- Sind die Wartungskosten für Applikationen so hoch, dass nicht mehr genug Budget für Business- und Prozessinnovationen zur Verfügung steht?
- Sind die Wartungskosten für Applikationen so hoch, dass nicht mehr genug Budget für Business- und Prozessinnovationen zur Verfügung steht?
- Ist der Betrieb Ihrer Kernapplikationen nicht mehr hochgradig stabil und sichert er das Kerngeschäft nur noch unzureichend ab?
- Ist die heute eingesetzte Plattform/Technologie für die Anforderungen der Digitalisierung nicht leistungsstark genug bzw. nicht gut genug aufgestellt?
- Haben bestimmte Applikationen eine hohe Anforderungsquote, sind sie Bestandteil Ihrer Kernprozesse und müssen häufig angepasst werden?
Bereits ein gesetztes Häkchen deutet potenziell auf einen Handlungsbedarf hin. Sie haben mehr als drei Mal mit Ja geantwortet? Dann sollten sie dringend handeln. Sie sind trotzdem noch skeptisch? Dann sind Sie damit nicht alleine – in meinem nächsten Beitrag werde ich deshalb einen Blick auf die klassischen Vorbehalte und Sorgen im Zuge einer IT-Modernisierung werfen.
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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
Schöne Zusammenfassung, die gerade im Zeitalter von Automatisierung immer wichtiger wird. M.E.n. müssen die Vorteile viel stärker von Unternehmen auch nach außen hin kommuniziert werden und ein generelles Umdenken im Mittelstand stattfinden, denn die Abhängigkeit zwischen Unternehmenserfolg und einer modernen IT wird in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen.
Hallo Martin, danke. Ich denke, die Herausforderung ist, dass viele Unternehmen die Vorteile noch nicht (klar) erkennen können und daher zögern. Ohne meinem nächsten Beitrag schon zu viel vorwegzunehmen: Oft sind es alte Anwendungen, Kernanwendungen etc., die man nicht eben so einfach modernisiert/ablöst. Und “aufräumen” heißt eben auch erst einmal investieren. Das ist aber notwendig, um fit für die Zukunft (Digitalisierung) zu sein.