Nachhaltige Geschäftsreisen: Wie Software unterstützen kann

In einer zunehmend globalisierten Geschäftswelt gewinnen nachhaltige Geschäftsreisen immer mehr an Bedeutung. Wie können Softwarelösungen Unternehmen dabei unterstützen?

Dass viele Geschäftsreisen vermieden werden können, hat uns die COVID-19-Pandemie gezeigt: Durch die Nutzung moderner Kommunikationstechnologien konnte das Business auch ohne Ortswechsel am Laufen gehalten werden. Zoom, Teams und ähnliche Plattformen sind jedoch kein langfristiger Ersatz für persönliche Treffen. Seit dem Ende der Pandemie werden Besprechungen wieder verstärkt vor Ort abgehalten. Geschäftspartner ziehen persönliche Begegnungen der Videokonferenz in vielen Fällen vor.

Inhaltsverzeichnis

Ganz oben auf der Agenda: Nachhaltigkeit und Reisesicherheit

Jetzt, wo Geschäftsreisen wieder im Kommen sind, sollten wir alles tun, um sie durch sorgfältige Planung und Optimierung effizienter zu gestalten. Die Reduzierung der CO2-Emissionen spielt dabei eine wichtige Rolle, z.B. durch die Wahl von Flügen mit geringeren CO2-Emissionen oder von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie Zügen oder Elektrofahrzeugen sowie die Unterbringung in Hotels, die nachhaltig wirtschaften.

Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein Modewort für Unternehmen. Auch zahlreiche Regierungen verpflichten sich, Treibhausgase zu reduzieren. Die Verbraucher achten heute viel stärker auf ihren ökologischen Fußabdruck und sind sich der Probleme des Klimawandels bewusst.

Laut einer Umfrage des Verbandes Deutscher Geschäftsreisender (VDR) stehen die Themen Nachhaltigkeit und Reisesicherheit in Bezug auf Geschäftsreisen ganz oben auf der Agenda, gleich hinter der Prozessoptimierung. Mit der EU-weiten Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) positioniert sich die Europäische Union ab diesem Jahr auch in diesem Bereich klar und fordert umweltbewusstes Handeln von Unternehmen ein.

Reiserichtlinien für Beschäftigte – Bewusstsein für nachhaltige Geschäftsreisen schaffen

Unternehmen können das Bewusstsein ihrer Beschäftigten für umweltfreundliches Reisen durch regelmäßige Schulungs- und Informationskampagnen und das Aufzeigen von Erfolgsgeschichten fördern. Anreize und Belohnungen können ein nachhaltiges Verhalten begünstigen. So könnten Mitarbeiter, die ihre Flüge besonders CO2-effizient planen, mit einem Bonusprogramm, zusätzlichen Urlaubstagen oder öffentlicher Anerkennung innerhalb des Unternehmens belohnt werden. Dies motiviert sie nicht nur, sondern stärkt auch ihr Engagement und ihre Loyalität gegenüber dem Unternehmen.

In einem weiteren meiner Artikel hier auf dem Digital Management Blog zeige ich Ihnen, wie das Travel Risk Management zu einer sicheren und gut geplanten Geschäftsreise beitragen kann.

Nachhaltig planen: Die bestmögliche Unterstützung bei der Auswahl

Während der Verzicht auf die Reise die radikalste Option ist, geht der Trend eher in Richtung nachhaltiger Planung. Der Verband Deutsches Reisemanagement e.V. hat ein 8-Schritte-Modell zur nachhaltigen Planung entwickelt und liefert damit wertvolle Anregungen für klimafreundliche und nachhaltige Geschäftsreisen

Bei PASS haben wir in den letzten Jahren eine Expertise im Bereich der Daten und Informationen zu CO2-Emissionen und nachhaltigen Geschäftsreisen aufgebaut. Auch meine Kollegin Silvia Bolte bringt seit einiger Zeit ihre Expertise in den entsprechenden VDR-Fachausschuss ein.

Softwarelösungen für nachhaltige Geschäftsreisen

Der Auswahlprozess für Geschäftsreisen kann durch spezielle Softwarelösungen zur Förderung der Nachhaltigkeit erheblich unterstützt werden. Hier sind einige Möglichkeiten, wie eine solche Software helfen kann:

Analyse und Optimierung der Reisekosten: Die Software kann die Kosten und Umweltauswirkungen der verschiedenen Reiseoptionen analysieren und optimieren. So kann sie beispielsweise Bahnreisen gegenüber Flügen bevorzugen oder Routen vorschlagen, mit deren Auswahl der CO2-Ausstoß minimiert wird.

Hervorhebung umweltfreundlicher Optionen: Bei der Buchung von Flügen, Hotels oder Mietwagen kann die Software umweltfreundliche Optionen hervorheben und bevorzugen. Dazu gehört zum Beispiel die Auswahl von Hotels mit Umweltzertifikaten, Mietwagen mit geringem Treibstoffverbrauch oder Flügen mit nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) sowie Kompensation von CO2-Emissionen wie den Lufthansa Green Fares.

CO2-Berechnungen und -Ausgleich: Die Software kann automatisch den CO2-Fußabdruck jeder Reise berechnen und Kompensationsmaßnahmen vorschlagen. Dies könnte die direkte Integration von CO2-Kompensationsprojekten in den Buchungsprozess beinhalten.

Integration von Richtlinien und deren Einhaltung: Unternehmen können ihre Richtlinien für nachhaltige Reisen in die Software integrieren, sodass die Beschäftigten bei der Buchung automatisch an diese Richtlinien erinnert werden und Optionen wählen können, die den Unternehmensrichtlinien entsprechen.

Reisegenehmigungen und Berichte: Die Software kann Genehmigungsprozesse für Reisen implementieren, bei denen nachhaltige Alternativen geprüft und priorisiert werden. Sie kann auch detaillierte Berichte über die Umweltauswirkungen aller Geschäftsreisen erstellen, um die Überwachung und Verbesserung von Nachhaltigkeitsstrategien zu erleichtern.

Schulung und Bewusstseinsbildung: Die Software kann Informationsmodule und Schulungsmaterialien bereitstellen, um die Beschäftigten über die Bedeutung und die Methoden nachhaltiger Reisen aufzuklären.

Machen Sie es nachhaltig: Mapping des gesamten Reiseprozesses

Ein nachhaltiges Tür-zu-Tür-Routing und eine umfassende Planung des gesamten Reiseverlaufs können einen wesentlichen Beitrag zur Förderung nachhaltiger Geschäftsreisen leisten. Durch die Integration aller Reisesegmente und Verkehrsmittel in eine einheitliche Planung ermöglicht dieses Konzept eine detaillierte Analyse und Optimierung der gesamten Reise. Durch die Auswahl der effizientesten und umweltfreundlichsten Routen und Verkehrsmittel können die CO2-Emissionen deutlich reduziert werden. Als eines der überraschendsten Ergebnisse bei der Präsentation der VDR-Geschäftsreiseanalyse wurde der Umstieg von Taxis auf öffentliche Verkehrsmittel genannt.

Darüber hinaus hilft die kontinuierliche Überwachung und Anpassung, unnötig lange Strecken, ineffiziente Reiserouten und Hotels mit einer schlechten CO2-Bilanz (z.B. verursacht durch die Verwendung von Plastikgeschirr, Plastikmüll und den hohen Verbrauch von Handtüchern und anderem Zubehör) zu vermeiden und damit sowohl den ökologischen Fußabdruck als auch die Reisekosten zu minimieren.

Durch den Einsatz dieser Technologien können Unternehmen nicht nur nachhaltige Reiserichtlinien besser umsetzen, sondern auch das Reiseerlebnis für ihre Mitarbeiter verbessern, indem sie eine nahtlose und effiziente Tür-zu-Tür-Navigation anbieten. Dies führt zu einer höheren Zufriedenheit der Reisenden und trägt gleichzeitig zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens bei.

Bis es der Branche gelingt, den Flugverkehr durch neue Antriebssysteme oder nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF) zu optimieren, sollte der Schwerpunkt bei Geschäftsreisen darauf liegen, Wege zur genauen Messung der Emissionen zu finden. Mit diesen Daten können die Planer fundierte Entscheidungen für nachhaltige und verantwortungsvolle Geschäftsreisen treffen und gleichzeitig eine gute Grundlage für die geforderte/verpflichtende Berichterstattung erhalten.

PASS SolutionWorld Travel ...und CO2-Daten

Die PASS SolutionWorld Travel ist genau ein solches technisches Vehikel, um die relevanten Akteure im Markt zu verbinden und die heutige Welt für die Branche so effizient und präzise wie möglich verfügbar zu machen. Es geht primär darum, die Inhalte der verschiedenen Anbieter im Markt über einen einheitlichen Prozess buchbar zu machen – entweder über die Multi-Source-Microservices-API (iXX1) oder direkt in einer einheitlichen Buchungsoberfläche (z.B. dem Travel Agent Desktop) – und die vor- und nachgelagerten Prozesse digital abzubilden sowie die relevanten Akteure zu integrieren. In Kürze werden wir diese Daten mit denen der CO2-Emissionen anreichern und unseren Reisekunden zur Verfügung stellen können.
Tipp!

Bildquellen: Shutterstock

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