Start-ups in Rhein-Main – GREWP: Grow as a group!

Innovative Ideen aus dem Rhein-Main-Gebiet: Im zehnten Teil unserer Interviewreihe steht uns mit Angelika Vits und Frank Marschall das Gründerteam des Start-ups GREWP Rede und Antwort.

Nach einer etwas längeren Pause setze ich meine Interviewreihe „Start-up-Lupe Rhein-Main“ fort und freue mich über zwei spannende Gesprächspartner: Angelika und Frank gründeten Anfang 2020 das Start-up GREWP, ein technologiegestützter Marktplatz für Teambuilding.

Wer seid ihr, was macht ihr und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?

Wir sind GREWP – Euer Marktplatz für Teambuilding. Unser Gründer:innenteam besteht aus Angelika und Frank, Angelika mit einem betriebswirtschaftlichen und Frank mit einem technischen Hintergrund. Unsere Mission: Mitarbeitende europaweit zusammenzuführen und den Prozess des Teambuildings so intuitiv, effizient und effektiv wie möglich zu machen.

Angelika Vits und Frank Marschall, Gründerteam des Start-ups GREWP.

Der größte Stolperstein und der größte Glücksmoment?

Unsere größte Herausforderung sehen wir darin, die Themen richtig zu priorisieren und die wichtigen Stellschrauben für künftige Schritte zur richtigen Zeit zu stellen. Nur so kann das Unternehmen gesund wachsen und skalieren. Und das ist einfacher gesagt als getan, insbesondere, da es für uns beide die erste Gründung ist. Glücksmomente gibt es zum Glück viele: vom ersten Kooperationsanbieter, der unseren Vertrag unterschrieben hat, über die erste Kundenbuchung bis hin zur Gründung der GmbH. Wir versuchen solche Momente nicht einfach verstreichen zu lassen, sondern kurz innezuhalten, das was passiert irgendwie zu realisieren und daraus die Kraft und Energie für die schlechteren Tage zu ziehen. Manchmal ist es schwer zu greifen, was man bereits erreicht hat und wie weit man schon gekommen ist.

Welchen Stellenwert hat das Thema Technologie in eurem Geschäftsmodell und wie stellt ihr hier eine optimale Performance sicher?

Technologie ist die Basis, der Rahmen, die Marktbarriere und schlussendlich der Erfolgsfaktor für unseren Business Case. Wir sind zunächst mit einem technisch relativ simplen MVP (Minimal Viable Product) an den Markt gegangen und können so die technische Weiterentwicklung, die Implementierung von Features und die Automatisierung der Prozesse mit dem Kunden zusammen planen und umsetzen. Im Ergebnis können wir die bestmögliche Lösung für unsere Kunden erschaffen. Denn wir halten es für ausgesprochen wichtig, dass Digitalisierung und Automatisierung kein Selbstzweck sind. Zudem tauschen wir uns stetig mit Dienstleistern und Wissensträgern am Markt aus, zum Beispiel mit PASS, um neue Impulse zu generieren und mögliche Kooperationen zu starten.

Wie bewertet ihr das Rhein-Main-Gebiet als Gründungsstandort?

Ehrliche Antwort: teils super, teils schwierig. In Bezug auf technisches Know-how, Zugang zu Talenten über die Universitäten und Hochschulen und den Austausch mit Corporates sehr gut. In Bezug auf das Start-up-Netzwerk und insbesondere die Investorenakquise immer noch schwierig. Zum Glück gibt es hier tolle Initiativen und das Bedürfnis, dies zu ändern. Hier wird sich mit Sicherheit in den kommenden Jahren viel tun.

Einzelkämpfer oder Teamplayer: Kooperiert ihr mit etablierten Playern oder anderen Start-ups?

Kooperationen und Austausch sind für uns als Start-up essenziell. Aus jedem Gespräch können wir etwas mitnehmen und wir haben viele Themenfelder, in denen wir ohne externen Input aufgeschmissen wären – sowohl auf fachlicher und strategischer Ebene als auch zur Weiterentwicklung von uns als Gründer:innenteam und Führungskräfte. Über GREWP hinaus versuchen wir uns für Themen einzusetzen, die uns am Herzen liegen: mehr Diversität in der Gründerszene und die Stärkung des lokalen Ökosystems.

Hand aufs Herz – würdet ihr nochmal gründen?

Auf jeden Fall! Man merkt irgendwann, dass man anders denkt als andere – in Business Cases, Innovationen und Opportunitäten. Hat man das einmal zugelassen, wird man dieses Denken nicht mehr los. Und das ist gut so!

Ein Klassiker aus jedem Bewerbungsgespräch: Wo seht ihr euch in fünf Jahren?

Angelika:

Szenario 1: Als weibliche CEO des erfolgreichen Unternehmens GREWP, mit einem diversen Team, einer unfassbar guten Unternehmenskultur und einem Standing als mutiges und progressives HR Tech-Unternehmen.

Szenario 2: Nach dem sehr erfolgreichen Exit von GREWP mit meiner Familie und einem Glas Rosé in Südfrankreich, im kreativen Brainstorming für die nächste Idee, um unsere Zukunft ein kleines Stückchen besser zu machen.

Frank:

GREWP ist in fünf Jahren ein eingetragenes Wort im Duden und steht für das Zusammenwachsen als Team: Grow as a group!

Chance oder Showstopper: Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf euer Geschäftsmodell?

Sehr schwer zu sagen, da wir die Welt als Start-up ohne Pandemie gar nicht erlebt haben. Wir denken grundsätzlich aber als Chance. Die Entwicklungen zu New Work und wie wir uns die Arbeitswelt von morgen vorstellen, haben lange vor der Pandemie begonnen – wurde aber während der letzten Monate stark befeuert. Die Entwicklungen in Bezug auf die Rolle des Arbeitgebers der Zukunft und die Digitalisierung in der Zusammenarbeit sehen wir als Katalysatoren für unsere Idee: Teams durch Teambuilding näher zusammen zu rücken und Mitarbeiter zusammen wachsen zu lassen.

Über die Interviewreihe "Start-up-Lupe Rhein-Main"

Als Gründerregion wird das Rhein-Main-Gebiet immer attraktiver. Als europäische Finanzmetropole ist Frankfurt besonders für FinTechs interessant, aber auch andere Innovationen und Standorte bieten spannende Potenziale. So fördern z.B. auch Darmstadt, Mainz, Wiesbaden, Aschaffenburg, Mannheim, Heidelberg, Fulda und Gießen aktiv die Gründerkultur. Wer sind die neuen Player und mit welchen Ideen gehen sie an den Start? In unserer Interviewreihe "Start-up-Lupe Rhein-Main" stellen wir Start-ups und ihre innovativen Ideen vor.

Schreibe einen Kommentar

Ähnliche Artikel