Genau genommen verlassen wir mit diesem Interview das Gründergebiet Rhein-Main und blicken in die bayerische Landeshauptstadt. Michaela Hagemann hat das boep in München gegründet, ist aber in Frankfurt geboren und aufgewachsen und der Region nach wie vor verbunden. Ich lernte sie, ebenso wie die Jungs von QUIPE, bei dem Event „Gründer berichten“ im CoWorkPlay in Frankfurt kennen. Ihre Geschäftsidee: Natürliche Pflegeprodukte für Babys und Kleinkinder.
Wer seid ihr, was macht ihr und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?
Mein Name ist Michaela und ich bin die Gründerin von das boep – einer modernen, natürlichen Pflegeserie für Babys und Kleinkinder. Entwickelt habe ich die Serie, weil ich für meine eigene Tochter auf der Suche nach geeigneten Pflegeprodukten war und einfach nicht fündig wurde. Entweder enthielten die Produkte fragwürdige, synthetische Inhaltsstoffe oder die Naturprodukte rochen zu sehr nach Kräutertee. Also habe ich gemeinsam mit meinem Bruder das boep gegründet, und eine eigene Serie auf den Markt gebracht, die nicht nur sorgfältig ausgewählte Inhaltsstoffe verwendet, sondern auch noch gut duftet und modern aussieht. Alle Produkte sind zudem vegan, COSMOS-zertifiziert (COSMetic Organic and Natural Standard) und dermatologisch getestet. Was als Onlineshop startete, ist mittlerweile ein erfolgreiches Start-up: Unsere Pflegeserie gibt es seit September 2017 deutschlandweit in allen dm Drogeriemärkten und seit kurzem auch in allen dm-Märkten in Österreich.
Der größte Stolperstein und der größte Glücksmoment?
Der größte Stolperstein ist zugleich der größte Glücksmoment: unsere Listung bei dm. Ein wahnsinniger Erfolg für eine junge Marke wie uns, der aber auch ein großes Risiko birgt. Aber solange es so gut läuft wie bisher, sind wir zuversichtlich.
Welchen Stellenwert hat das Thema Technologie in eurem Geschäftsmodell und wie stellt ihr hier eine optimale Performance sicher?
Ohne die Digitalisierung und die Marketingmöglichkeiten über die sozialen Medien würde es uns wahrscheinlich nicht geben – oder nur in einer abgespeckten Form. Wir konnten ohne großes Budget einen Webshop bauen und durch Influencer-Kooperationen bereits im ersten Monat deutschlandweit versenden. Das wäre früher so nicht möglich gewesen.
Wie bewertet ihr das Rhein-Main-Gebiet als Gründungsstandort?
Man merkt, dass sich viel bewegt und ich glaube, dass hier tolle Start-ups entstehen, die mal sehr groß werden.
Einzelkämpfer oder Teamplayer: Kooperiert ihr mit etablierten Playern oder anderen Start-ups?
Wir kooperieren sehr viel mit Start-ups und ich finde den Austausch unter Gründer*innen sehr wichtig. Man steht oft vor ähnlichen Problemen und kann immer von den Gesprächen profitieren. Gerade in der Babybranche, in der aktuell viele neue Marken ihren Eintritt wagen, überschneiden sich unsere Zielgruppen so häufig, dass wir uns gegenseitig unterstützen müssen.
Hand aufs Herz – würdet ihr nochmal gründen?
Auf jeden Fall. Es ist die beste Achterbahnfahrt, die wir jemals gemacht haben.
Zum Schluss ein Klassiker aus jedem Bewerbungsgespräch: Wo seht ihr euch in fünf Jahren?
Wir möchten unsere Markenbekanntheit ausbauen und uns weiter im DACH-Handel etablieren. Dafür brauchen wir höchste Qualität, stabile Preise, eine wachsende Community und sicher auch ein bisschen Glück! 🙂
Über die Interviewreihe "Start-up-Lupe Rhein-Main"
- OneSoap: “Dafür funktioniert unser Flughafen besser“
- smart-collectors:„Wir sind schon längst Serial Entrepreneurs“
- Die Smoothie Bowls von Oatsome
- Quipe: „Wir haben das Ziel, den Fußball zu revolutionieren“
- das boep: „Die beste Achterbahnfahrt, die wir jemals gemacht haben“
- Evalea: „Wir sehen uns als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis“
- TalentZ: „Wir wollen den Systemwandel in der Arbeitswelt“
- Parloo: „Langfristig sehen wir uns als die Nr. 1 Plattform für die Organisation privater und kommerzieller Events
- VTRUST: IT-Sicherheit für das smarte Zuhause
- GREWP: Grow as a group!
- Hammerjobs
- Aixioom Software Solutions
- electronic donations UG
Bildquelle: das boep